Austausch mit Poznan: Interkulturelle Fertigkeiten vertiefen, voneinander lernen, tanzen, schlemmen und Poznans Sehenswürdigkeiten erkunden - alles mit inbegriffen!

In der letzten Septemberwoche diesen Jahres stand der Gegenbesuch unserer diesjährigen Austauschgruppe an, der uns für fünf Tage in das polnische Poznan brachte – für die meisten von uns das allererste, aber sicherlich nicht letzte Mal! Warum?
Dazu nun mehr:

Tag 1: Dienstag, 27.09.2016
Am Dienstag in der Früh machten wir, 12 SchülerInnen und 2 betreunde Lehrer, uns mit dem Zug vom Bahnhof in Wattenscheid auf nach Poznan. Eine insgesamt runf 7 stündige Zugfahrt mit kurzem Zwischen- und Umsteigestopp in Berlin, wo wir immerhin einen schnellen Blick auf die Kuppel des Bundestags werfen konnten und im weiteren Verlauf noch den ‚Alex’ bewundern konnten, ging dank Vorfreude und viel Proviant im Handumdrehen vorbei. Einen kleinen Schreckensmoment verpasste uns die polnische Reisegruppe kurz vor der Ankunft, als uns Lehrer eine SMS mit folgendem Text erreichte: „Bleibt alles bei eurer Ankunft morgen?“ Nach einem hastigen Blick auf das Programm waren zumindest wir uns sicher, dass wir am richtigen Tag losfuhren. Am Gleis selbst erwartete uns die polnische Lehrerin – allerdings keine GastschülerInnen. Die deutschen SchülerInnen tauschten verwirrte Blicke aus und folgten der Lehrerin stumm aus dem Bahnhofsgebäude. Dann kam der Moment der Freude und Entspannung: die Freunde und Freundinnen aus Polen warteten mit ebensolcher Vorfreude allesamt am Busbahnhof. Gemeinsam fuhren wir in die Schule, wo sich die SchülerInnen bei Kaffee und Kuchen stärken und austauschen konnten. Nach einer Führung durch das Gebäude und die Räume, wo die polnischen SchülerInnen sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch informative, kurze Vorträge vorbereitet hatten, wurden die Kinder am frühen Abend nach einem langen Tag in die Gastfamilien entlassen.

Tag 2: Mittwoch, 28.09.2016
Der zweite gemeinsame Tag begann um 08.00 Uhr morgens in der Schulaula, wo die ganze Schule jeden Morgen zu einem Morgengebet zusammen kommt. Das alleine ist schon ein Novum für die SchülerInnen, da wir nicht von einer Schule aus kirchlicher Trägerschaft kommen. Nach dem Gebet wurden wir von der Schwester Schulleiterin vor der versammelten Schulgemeinde ganz recht herzlich begrüßt. Nach einer kurzen Phase der Reflexion über die erste Nacht in den Gastfamilien, die durchweg  positiv bewertet wurde, hatte die Austauschgruppe etwas Zeit, um sich mit diversen Spielen, die von polnischer Seite liebevoll vorbereitet wurden, nach einem halben Jahr wieder etwas anzunähern und alle Namen zu erinnern.
Ein Spaziergang von der Schule aus zur Dominsel Ostrów Tumski führte uns zur Pforte Poznan. Hier hatten wir zwei Stunden zur selbstständigen, mittels Audioguides begleiteten Besichtigung. Nicht nur die deutschen SchülerInnen und LehrerIn, sondern auch die polnischen Kinder haben hier viel über die Geschichte und Entstehung Poznans gelernt.
Nach dem Mittagessen in der Schulmensa begaben sich die SchülerInnen auf eine vorbereitete Stadtrallye, und konnten so endlich auch die Innenstadt und Geschäfte Poznans kennenlernen. Motiviert durch interessante Aufgaben und einen kleinen Gewinnerpreis, haben alle Gruppen die vorgesehenen zwei Stunden intensiv genutzt, um die Stadt zu erkunden. Um 16.30 Uhr endete der gemeinsame Tag in der Schule und alle hatten Zeit in den Gastfamilien.

Tag 3: Donnerstag, 29.09.2016
Erneut starteten wir mit dem traditionellen Morgengebet in den schon vorletzten Tag unseres Besuchs in Polen. Nachdem sich sehr schnell herausstellte, dass es keinerlei Probleme gab, die es zu besprechen galt, hatten die deutschen SchülerInnen an diesem Tage die Möglichkeit, den polnischen Schulalltag etwas genauer kennenzulernen und begleiteten ihre GastschülerInnen in deren Unterricht. Zwei Unterrichtsstunden lang konnte polnische Schulluft geschnuppert werden und man kam zu dem Schluss: sehr viel andere Luft weht dort nicht. Neuland betraten unsere SchülerInnen allerdings, als es im Anschluss hieß: zwei polnische Volkstänze lernen. Den zweistündigen Workshop leitete eine Sportlehrerin, die uns ganz praktisch unter anderem in die Grundschritte der polnischen Polonez einführte. Nach anfänglichem Zögern waren am Ende sogar die männlichen Teilnehmer ganz eifirig und begeistert bei der Sache.
Nach einem kleinen Stärkungssnack brachen wir auf in einen nahe gelegenen Park, die historische Zitadelle der Stadt. Ein Geschichtslehrer der Schule begleitete uns und versorgte uns mit vielen interessanten Informationen, unter anderem zum Winiarys Fort. Zum Nachlesen gab es alles noch einmal in den von den polnischen SchülerInnen selbst gestalteten Infobroschüren.
Nach einem Mittagessen in der Schule stand am Nachmittag ein Volleyballturnier bei sonnigem Wetter auf dem Schulhof auf dem Plan. Anschließend gingen die Kinder in die Gastfamilien.

Tag 4: Freitag, 30.09.2016
Nach dem Morgengebet und der erneuten zweistündigen Teilnahme am Unterricht machten wir uns auf den Weg in die Stadt, um dort zunächst eine kleine Süssigkeitenmanufaktur zu besichtigen, in der die SchülerInnen selbstständig typisch polnische Süssigkeiten herstellen konnten. Anschließend an die Mittagpause trafen sich alle wieder und zwar am Museum auf dem Alten Markt.  Hier erwartete die Gruppe schon das nächste kulinarische Highlight. In einem interaktiven Vortrag, in den die Zuschauer aktiv miteingebunden wurden, lernte man sowohl Praktisches als auch Theoretisches über das Posener Martinshörnchen. Die selbstgebackenen Croissants durften anschließend verköstigt werden.
Gestärkt ging es dann auf die Bowlingbahn, wo wir den letzten gmeinsamen Tag dann ausklingen ließen. Am Nachmittag und Abend hatten die Kinder Zeit in den Gastfamilien, wo den meisten noch ein traditionell polnischen Abendessen serviert wurde.

Tag 5: Samstag, 01.10.2016
Mittags hieß es dann, teils unter Tränen, Abschied nehmen, da die Heimreise nach Bochum Wattenscheid anstand. Auf beiden Seiten versprach man sich ein baldiges Wiedersehen und die ersten Treffen sind bereits für die Weihnachtsferien geplant.

Nach der Rückkehr wurde sowohl auf deutscher als auch auf polnischer Seite die gemeinsame Zeit reflektiert und ausnahmslos als Erfolg verbucht. Aus diesem Grund möchten alle an dem gewinnbringenden Austausch festhalten und auch 2017 wieder in gewohnter Weise fortführen.

verfasst von David Lendzian