"Der Tod ist nur eine Bruchstelle, kein Ende."(Ernst Jünger);

"Der Tod ist nur das Tor zum Licht am Ende eines mühsam gewordenen Weges." (Franz von Assisi)

Dies sind nur einige der vielen unterschiedlichen Zitate zum Thema "Leben und Tod", mit denen sich der Kunst-Leistungskurs der Qualifikationsphase 1 der Hellweg-Schule am Schuljahresende sehr intensiv auseinandergesetzt hat.
Zu sehen waren die Bilder, die im Zusammenarbeit mit dem Hospiz Bochum entstanden, am 07.und 08.09.2012 im Altenwohnheim des Deutschen Roten Kreuzes in Bochum-Weitmar. Sowohl Anwohner, Angehörige als auch die Familien der Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr beeindruckt und z.T. sehr berührt von den einzelnen Werken, sodass die Ausstellung großes Lob erntete.
Die Idee war es, die Aussagekraft eines Zitates durch eine expressive, d.h. ausdrucksstarke Farb- und Formensprache sowie einen angemessenen Farbauftrag zum Ausdruck zu bringen. Die jeweilige Gattung (Landschaft, Portrait, Stillleben) konnte dabei ebenso wie die Möglichkeit, das Zitat mit in das Bild zu integrieren, frei gewählt werden. Zudem sollten mehrere Bildebenen eine Illusion von Räumlichkeit erzeugen.
Vor der malerischen Umsetzung mit Temperafarben auf einer 100 cm x 80 cm großen Holzleinwand beschäftigten sich die 13 Hellweg-SchülerInnen und 4 SchülerInnen des Märkischen Gymnasiums zunächst mit der Darstellung des Todes in der Bildenden Kunst. Neben einigen barocken Vanitas-Stillleben und Selbstportraits mit Todessymbolen wurden besonders die Werke Caspar David Friedrichs, dessen Landschaften ebenfalls häufig einen sehr religiösen Charakter und Bezüge zum Tod symbolisch aufweisen, analysiert und interpretiert. Dass er auch zur Inspirationsquelle für einige Schülerinnen wurde, zeigen die  typischen Rückenfiguren und romantisch anmutenden Sonnenuntergänge einiger Landschaftsbilder.

Auch eine Gesprächsrunde mit Frau Rathofer, die die SchülerInnen sehr behutsam an das Thema herangeführt hat, half ihnen, sich mit dem "Tod und Sterben" auseinanderzusetzen. Gemeinsamer Konsens unmittelbar vor der praktischen Arbeit war es, den "Tod" nicht abschreckend und beängstigend, sondern als etwas Positives darzustellen und auch das Leben durchaus mit einzubeziehen.
Vor diesem Hintergrund wurden dann zunächst eine ganze Reihe von Äußerungen berühmter Persönlichkeiten kritisch in den Blick genommen. In ersten Skizzen wurden anschließend erste Konzepte erarbeitet, Ideen zu Zitaten visualisiert und diese als vergrößerte Umrisszeichnung auf die grundierte Holzplatte aufgetragen. Das Holz wurde als Grundlage gewählt, da es als natürliches Material ebenfalls verwittern kann und immer im Prozess ist - passend zum Leben und Sterben. Anschließend erfolgte dann die malerische Ausgestaltung sowie die Überarbeitung mit farbigen Kreiden bzw. Kohle.
Insgesamt war bei den Schülerinnen und Schülern über den gesamten Prozess, der mehrere Doppelstunden in Anspruch nahm, eine außergewöhnlich hohe Motivation und Konzentration zu spüren. Die große Freiheit sowohl in der Wahl des Zitates als auch in der des Genres kam den SchülerInnen sehr entgegen, sodass als Ergebnis ein breites Spektrum "positiver" Auseinandersetzungen mit dem Tod erkennbar ist.
Ich denke, dass dieses Unterrichtsprojekt für alle Beteiligten sehr gewinnbringend und ermutigend ist bzw. war.
Ein weiteres Mal werden die Werke voraussichtlich am Welthospiztag in einem Herner Hospiz sowie am Kultur-Mixtur-Abend der Hellweg-Schule zu sehen sein.
Carmen Balster (Kunst-Lk-Lehrerin)


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