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Projekt Varusschlacht:

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Im September des Jahres 9 n. Chr. erschütterte eine Katastrophenmeldung die Stadt Rom und ganz Italien: Im äußersten Norden des Reiches, im germanischen Teutoburger Wald, hatten Germanen eine römische Streitmacht in einen Hinterhalt gelockt und vernichtet. Etwa 20.000 Römer fanden den Tod, der Koimmandeut Publius Quinctilius Varus beging Selbstmord. Die Adler der drei Legionen fielen in die Hände der Germanen. Was war geschehen?

Dieser Frage sind wir, das heißt die Teilnehmer des Projektes 36 in der Projektwoche 2009 der Hellweg-Schule, mehrere Tage lang nachgegangen. Am Donnerstag, dem 25. Juni, waren wir in der Ausstellung in Kalkriese, wo die Schlacht wahrscheinlich stattgefunden hat, und an den restlichen Projekttagen haben wir keine Mühen gescheut, um die Ergebnisse festzuhalten, um sie hier zu präsentieren. In der Ausstellung in Kalkriese haben wir einige Bilder gemacht.

 

 

I. Eine der Themengruppen unseres Projektes hat für euch Informationen über die beiden wichtigsten Leute, die an der Schlacht beteiligt waren, nämlich Arminius, den Cheruskerfürsten,  und Varus, den Statthalter der Römer:

Arminius / Armin (Hermann)

Hermann? (Arminius) war der Sohn eines germanischen Fürsten und wurde im Jahr 17 v. Chr. geboren. Sein Geburtsname ist jedoch unklar. Die Römer nannten ihn Arminius - Hermann ist die eingedeutschte Version von Armin. Während Hermanns Jugend begann der Stiefsohn des Kaisers Augustus, Tiberius, mit seinem Feldzug in Germanien, in Folge dessen auch der germanische Stamm der Cherusker (der Stamm von Hermann) ins Römische Reich eingegliedert wurde. Die Römer als neue Herren des Landes verlangten, dass ein Teil der Kinder von bedeutenden Cheruskern nach Rom zur Ausbildung geschickt würde. Auch Hermann (Arminius) und sein jüngerer Bruder mussten als Geiseln zur Erziehung und zur militärischer Ausbildung nach Rom. Im Jahre 4 n. Chr. trat Hermann (Arminius) auch in römische Kriegsdienste und kämpfte als Tribun im Rangs eines „Ritters“ in verschiedenen Schlachten auf Seiten der Römer. Drei Jahre später (ca. 7 n. Chr.)  kehrte Hermann (Arminius) in seine Heimat an der Weser zurück. Der Wert und die Lebensart seines Stammes waren Hermann (Arminius) sehr wichtig, deshalb schmiedete er nun ein Bündnis verschiedener germanischer Stämme, die im Jahre 9 n. Chr. den Römern unter ihrem Statthalter Varus eine folgenschwere Niederlage beibrachten. Allerdings wurde später Hermanns (Arminius) Frau Thusnelda von den Römern entführt. Auch wenn daraufhin eine größere Einigkeit unter den germanischen Stämmen eintrat, folgten bald wieder Uneinigkeit und Gegnerschaft. Der Zwist unter den einzelnen Stämmen und Fürsten verschwand nicht. Hermann (Arminius) fiel diesen internen Auseinandersetzungen, die auch kriegerisch geführt wurden, zum Opfer, als er von Verwandten, die nicht auf seiner Seite standen, ermordet wurde.

Publius Quinctilius Varus

Varus war um einiges älter als Hermann(Arminius) und wurde 42 v. Chr. geboren. Er war durch Heirat mit dem berühmten römischen Kaiser Augustus weitläufig verwandt. Im Jahre 13 v. Chr. wurde Varus Konsul und erhielt danach die Verwaltung der Provinzen Afrika und Syrien. In Germanien war er Oberbefehlshaber ab dem Jahre 7 n. Chr. Die unter Tiberius eroberten Gebiete in Germanien versuchte Varus als richtige römische Provinz einzurichten, also auch systematisch Steuern einzutreiben und die römische Rechtsprechung einzuführen. Im Jahre 9 n. Chr. geriet Varus in einen Hinterhalt, der sich zur Schlacht im Teutoburger Wald entwickelte. Während der mehrere Tage andauernden Kampfhandlungen nahm sich Varus das Leben.

II. Eine andere Gruppe hat sich mit dem Essen der römischen Legion beschäftigt

 

Essen wie Varus’ Legionen!

 

Hier sind vier Gerichte, die die römischen Legionäre auf ihrem Weg in den Teutoburger Wald gegessen haben könnten:

Traubensalat:    1 Bund Rucola  1 Kopf Romana Salat  100g blaue Trauben 100g grüne Trauben 50g Haselnüsse 50g Walnüsse 2Tl Zucker 2 Zwiebeln El Essig Öl 4 Zweige Thymian Salz

-Salate waschen und zerkleiner
- Zwiebeln und Nüsse in Öl andünsten, Zucker und Thymian hinzufügen und           alles über den Salat geben
- mit Essig und Salz abschmecken.

III. Seit über 400 Jahren gibt es unter den Gelehrten Streit über den Ort der Varusschlacht.

Auch hiermit hat sich eine unserer Themengruppen beschäftigt:

 

Gelehrtenstreit über den Kampfort der Varusschlacht

 

Seit Jahrhunderten ist der Ort der Varusschlacht umstritten, da die schriftlichen Zeugnisse zur Varusschlacht keinen genauen Ort angeben. Erste Versuche, den Schauplatz aufzuspüren, gab es bereits vor etwa 400 Jahren.

Mehr als 700 Theorien

Es ist lange gerätselt worden, wo die Schlacht stattgefunden haben könnte. Da der Geschichtsschreiber Tacitus vom saltus Teutoburgiensis schrieb, hat sich der Begriff von der „Schlacht im Teutoburger Wald“ ergeben.

Der heute als Teutoburger Wald bekannte Höhenzug trägt diesen Namen allerdings erst seit dem frühen 19. Jahrhundert, als Arminius-Begeisterte meinten, den Ort der Schlacht im damals noch Osning genannten Gebirgskamm gefunden zu haben. Somit ist auch das an die Schlacht erinnernde Hermannsdenkmal bei Detmold Ergebnis eines vagen Lokalisierungsversuches. Trotz seines Namens hat der Teutoburger Wald also mit der Ortsangabe des Tacitus nicht unmittelbar zu tun.

Historiker, Archäologen, Heimatforscher und anderweitig Interessierte entwickelten seit dem 16. Jahrhundert mindestens 700 Theorien zum Ort der Varusschlacht.

 

Der Prähistoriker und Provinzialarchäologe Harald von Petrikovits bündelte die Vielzahl möglicher Plätze geographisch zu größeren Theorie-Einheiten. Die von Fachleuten als am wahrscheinlichsten angesehenen Plätze liegen dabei fast alle in Ostwestfalen oder in daran angrenzenden Landschaften. Petrikovits zufolge gibt es im Westfalen vier Gruppen von Orten, an denen das Schlachtgeschehen jeweils angesiedelt wird:

  • nach der Nordtheorie am nördlichen Rand von Wiehen- und Wesergebirge, wo sich auch unser Fundplatz Kalkriese befindet;
  • nach der Lippeschen Theorie in der östlichen Hälfte des Teutoburger Waldes oder zwischen diesem und der Weser;
  • nach der Münsterländer Theorie südlich des Teutoburger Waldes bei Beckum oder knapp östlich davon;
  • nach der Südtheorie in dem Bergland südöstlich der Münsterländer Bucht.

Kalkrieser-Niewedder Senke

Neuere archäologische Funde, die seit Ende der 1980er Jahre gemacht wurden, machen die Fundregion Kalkriese zu einem Favoriten in der Diskussion, weil die Funde ausgedehnte Kampfhandlungen bei Kalkriese belegen, einem Ortsteil der niedersächsischen Stadt Bramsche im Landkreis Osnabrück. Zusätzlich  ist in Erwähnung gezogen worden, dass die Römer wahrscheinlich nur einmal in eine dermaßen gute Falle der Germanen getappt sind. Es fehlt jedoch noch ein eindeutiger Beweis auf 9 n. Chr., weil später in Germania Magna noch verschiedene Schlachten unter dem römischen Feldherrn Germanicus  geführt wurden.

 

Die rekonstruierten Wälle beim Fundort Kalkriese. Hinter ihnen verbargen sich die Cherusker.

Uns hat es jedenfalls viel Spaß gemacht, und wir hoffen, auch in den nächsten Jahren wieder viele historische Projekte an unserer Schule zu veranstalten.

 

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