Salomon Perell

Es muss etwas besonderes stattfinden, wenn 300 Schüler weitesgehend lautlos dem Vortrag eines Mannes folgen, gerade wenn es sich nicht um einen Lehrer handelt. Der Mann der am 7. Mai 2012 den Oberstufenschülern der Hellwegschule seine Lebensgeschichte erzählt heißt Salomon Perell. Sein Aufwachsen in Deutschland, in Verbindung mit seinem Alter (87) und seinem Namen, macht schnell deutlich um was für einen Menschen sich handelt. Die Hellweg-Schule hatte einen echten Zeitzeugen zu Besuch. Perell, am 21. 05. 1925 in Peine geboren, floh mit gerade einmal 13 Jahren mit seiner Familie nach Polen, um dort zu seinem eigenen Schutze von seiner Mutter weggeschickt, in den sowjetischen Teil Polens gelang. Nach dem besuchen einer kommunistischen Schule, fiel er mit Kriegsbeginn der Wehrmacht in die Hände. Seine perfekte deutsche Sprache und ein trickreiches Verhalten lies die deutschen jedoch im Glauben, man habe es mit einem von ihnen zutun. Er wurde vom Brigadeführer adoptiert, fungierte zuerst als Dolmetcher, schließlich wurde er in einer Adolf-Hitler-Schule geschickt, wo er bis zum Kriegsende unentdeckt leben konnte.


Durch seine authentische Redeweise wusste Perell es, seine Schilderungen hautnah und gelegentlich unumgänglich brutal hart darzustellen, was ihm von Seiten der Schüler schlussendlich großes Staunen und Bewunderung entgegenbrachte.


Deutlich wurde dies auch noch 30 Minuten nach der Veranstaltung, als sich immer noch eine lange Schlange vor Perell aufstellte, um ihn um eine Signatur in seinem Buch oder einem Foto zu bitten. Ebenfalls war es interessant, gerade vor dem Hintergrund des miterlebten Holocaust, seine Meinung zum aktuellen Geschehen in Nah-Ost zu hören. Für jemanden der sich mit seiner Vita beschäftigt hat, dürften seine Aussagen keine große Überraschung sein: “ Man muss den Krieg beenden, und Jerusalem aufteilen”


Der Besuch des “Hitlerjungen Salomon” - ein prägendes Erlebnis für alle Schüler.
(Lennart Stoepel)